10 Höhepunkte der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018

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Wenn Du mir bei Twitter folgst, hast Du mitbekommen, dass ich Ende der letzten Woche an der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 in Graz teilgenommen habe. Solltest Du mir dort noch nicht folgen, würde ich mich freuen, wenn Du das jetzt änderst :-).

Nachdem ich bereits im März zur Konferenz zu Big Data im Fußball in Graz war, reiste ich nun zum zweiten Mal in die schöne Stadt in Österreich. Viel habe ich von der Stadt trotz meiner zwei Übernachtungen nicht gesehen. Dafür war der Terminkalender zu voll.

Die FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 sollte nicht nur einen anderen inhaltlichen Fokus haben, sondern auch noch größer werden. In diesem Beitrag möchte ich Dir von den 10 Höhepunkten der Konferenz berichten und Dir wieder einmal das Gefühl geben, live dabei gewesen zu sein.

Rahmen der Konferenz

Die FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 wurde von den Machern des Fußball Business Magazins organisiert. Bereits im März hatte es mir sehr gut gefallen, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen vor Ort waren.

Auch dieses Mal habe ich dort Personen getroffen, die noch auf keiner der großen Konferenzen waren. Darunter waren beispielsweise Vertreter der spanischen oder italienischen Ligen.

Obwohl der Anteil dieser internationalen Gäste recht gering war, wurde die komplette Konferenz auf Englisch abgehalten. Das fand ich sehr erfrischend.

Ich habe den Tag nicht nur als passiver Gast erlebt, sondern durfte vier Podiumsdiskussionen mit Top-Experten aus ganz Europa moderieren. Worum es dabei ging und, was meine persönlichen Höhepunkte aus den Vorträgen waren, erfährst Du jetzt.

1. La Liga kocht auch nur mit Wasser

Den Auftakt der Konferenz machte ein Vertreter von Real Sociedad. Der spanische Club beendete die Saison 2017/18 auf dem zwölften Platz.

In dem Vortrag des Verantwortlichen, sowie der Präsentation eines Repräsentanten des spanischen Dachverbandes La Liga, wurde eines deutlich:

Die Spanier kochen auch nur mit Wasser.

Sportlich dominieren die Clubs der La Liga zwar die Europa und Champions League, aber rein wirtschaftlich stehen sie nach wie vor im Schatten der Premier League in etwa gleichauf mit der Bundesliga.

Bei den Visionen für die digitale Zukunft sprach der Club-Verantwortliche unter anderem von Datenanalysen und der Einführung eines Intranets zur besseren Kommunikation. Beide Themen sind auch in der Bundesliga nicht neu. Diese Tatsache stimmt mich positiv und ich hoffe, dass wir die Spanier bald sportlich wieder ein- beziehungsweise überholen können.

2. Diskussion zur digitalen Transformation

Bereits am Vormittag hatte ich meinen ersten Einsatz und durfte die Podiumsdiskussion zur digitalen Transformation unter anderem mit Timm Jäger von Eintracht Frankfurt moderieren.

Mit auf der Bühne war dabei außerdem Mario Leo, der mit RESULT Sports eine digitale Sport Medien Plattform aufgebaut hat.

Die Runde zur digitalen Transformation wurde von Federico Smanio (damals Italienische Serie B) komplettiert.

Diskussion zur digitalen Transformation bei der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 [Foto: Christof Hüter]

In den 35 Minuten sprachen wir über die Herausforderungen und Hindernisse, aber auch über die Chancen und die Dringlichkeit der digitalen Transformation im Sport.

Die Kernaussage unserer Diskussion habe ich am Ende wie folgt zusammengefasst:

„Die digitale Transformation beginnt mit den Menschen, also den Mitarbeitern und Fans. Erst dann kommen Technologien.“

3. VfL Wolfsburgs eSports Engagement

Auch noch am Vormittag stand Felix Welling auf der Bühne. Felix ist Senior Director für Corporate Development beim VfL Wolfsburg. In dieser Funktion bereitete er unter anderem auch den Einstieg in den eSports vor.

Der VfL Wolfsburg war 2015 der erste Bundesligist mit einem eigenen FIFA-Spieler. In seinem Vortrag bei der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference erläuterte Felix die Beweggründe hinter der Entscheidung.

Diese führte er insbesondere auf vier Ziele zurück, die mit dem Engagement verbunden sind.

Vier Gründe für den Einstieg des VfL Wolfsburg in den eSports bei der FUTURE OF FOOTBALL Conference 2018

Konkrete Zahlen nannte er natürlich nicht, zeigte sich aber insgesamt zufrieden. Der Vortrag war nicht der einzige Slot mit dem Thema eSports. Auch in der nächsten von mir moderierten Diskussion ging es um das Thema des elektronischen Sports.

4. Zusammenspiel zwischen eSports & Fußball

In meiner zweiten Diskussion ging es explizit um mögliche Synergien aus Fußball und dem eSports. Das Thema habe ich mit zwei (ehemaligen Profis) diskutiert: Daniel Luther (ESB Netzwerk und ehemaliger Call of Duty-Profi) und Philipp Gutmann (FIFA-Profi).

Von Club-Seite saß Felix Welling vom VfL Wolfsburg auf der Bühne.

Komplettiert wurde die eSports-Diskussion von einem Repräsentanten des eSports Verbands Österreich, Stefan Baloh.

Diskussion eSports & Fußball bei der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 [Foto: Andreas Ganter]

Auf der Bühne saßen demnach sowohl (ehemalige) Profis als auch aktuell Verantwortliche für den eSports-Bereich im Sport. Es ist wenig überraschend, dass alle Beteiligten von einer großen Zukunft des eSports sprachen.

Überraschend ist es dennoch, dass einzelne Diskussionsteilnehmer die folgende These äußerten:

„Die Organisation eines Fußballclubs kann bei der Entwicklung zur Weltspitze hinderlich sein, da sehr viele Medien und PR-Termine anstehen. Dementsprechend bleibt weniger Zeit zum Trainieren.“

Keiner der anderen Teilnehmer konnte dies entkräften. Es wurde dennoch darauf hingewiesen, dass das Spielen für einen Club sofort zu einem rasanten Anstieg der Reichweite eines einzelnen Spielers führen kann. Und diese ist neben seiner Qualität als Spieler einer der wichtigsten Faktoren eines eSports-Profis.

5. Wattenscheid setzt auf eSports

Im weiteren Verlauf des Tages hat Peter Jaeger über seine Pläne mit der SG Wattenscheid 09 berichtet. Im Laufe des Jahres hat Peter mit Haalo 25 % des Clubs übernommen und möchte diesen innerhalb von fünf Jahren komplett technologisch revolutionieren.

Dabei verfolgen er und sein Team kein geringeres Ziel, als den FC Barcelona innerhalb dieses Zeitraums digital zu überholen. Die SPONSORs hat bereits ausführlich über Peters Vorhaben berichtet. Insgesamt stößt er damit in der Sport-Branche auf großes Interesse.

Peter verriet bei der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 unter anderem, dass eSports einer der größten Wachstumstreiber sein wird. Die Entscheidung für FIFA 19, League of Legends und Dota 2 sei dabei schon gefallen. Außerdem sagte er:

„Bei Fortnite und Counter Strike sind wir uns noch nicht ganz sicher.“

Dabei geht Wattenscheid noch einen Schritt weiter als viele andere Fußballclubs. Lediglich Schalke 04 hat den reinen Fußball-Bereich verlassen und ein League of Legends-Team etabliert.

Ich freue mich darauf, zu sehen, was Peter und sein Team in Wattenscheid aufbauen werden. Da ich die beteiligten Personen sehr gut kenne, biete ich mich regelmäßig als Sparrings-Partner für Ideen an. Veröffentlicht wird hier aber natürlich das, was offiziell ist :-).

6. Fußballkonsum der Zukunft

Kommen wir zur dritten Podiumsdiskussion, die ich moderiert habe. Diesmal saß ich auf der Bühne mit Bastian Gagnus (Pro7Sat1 Puls4), Daniel von Busse (Sport 1) und Nikolaus Beier (LAOLA 1).

Diskussion zum Medienkonsum im Fußball bei der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 [Foto: Christof Hüter]

Während der Diskussion haben wir zwei Kernthesen herausgearbeitet:

  1. Die größte Herausforderung für Medienhäuser ist die immer geringer werdende Aufmerksamkeitsspanne der Fans beziehungsweise Zuschauer.
  2. Wir können uns gut vorstellen, dass die Premium-Ereignisse im Fußball zukünftig ausschließlich im Pay-TV gezeigt werden.

Nach der Diskussion wurde aus dem Publikum gefragt, ob wir die Gefahr sehen, dass Einzelsportler die Rechte für ausgewählte Events kaufen und diese dann eigenständig vermarkten.

Dies hat beispielsweise der Olympiasieger im Diskuswerfen Robert Harting für ein Leichtathletik-Event gemacht. Im Fußball ist dieser Trend noch nicht angekommen.

Die Experten der Diskussion schätzen die Gefahr auch vorerst gering ein.

7. RB Salzburg will mit Top-Clubs mithalten

Der Head of Recruitment bei RB Salzburg hat in seinem Vortrag über Scouting und Nachwuchsarbeit im digitalen Zeitalter gesprochen.

Dabei wurde häufiger der Fakt betont, den Johannes Sports (Kaderplaner und Chef-Scout beim Hamburger SV) und ich bei der Spielmacherkonferenz 2018 ebenfalls herausgearbeitet haben:

In den Bereichen Scouting- und Nachwuchsarbeit lässt sich nicht alles digitalisieren. So ist einer der wichtigsten Faktoren für Jugendspieler das Aufzeigen eines Karriereplans für die Zukunft.

Auf meine Nachfrage, welche Rolle RB Leipzig bei den Karriereplänen der Salzburger Spieler spielt, wurde sehr ausweichend geantwortet.

Dennoch sagte der Vortragende, dass RB Salzburg in der Altersklasse zwischen 16 und 18 Jahren mit den Top-Clubs Europas auf Augenhöhe sein möchte. Bei älteren Spielern ist das aufgrund der hohen Ablösesummen nicht mehr möglich.

8. Merchandising Markt stagniert

Gegen späten Nachmittag betrat Joachim Hilke von Fanatics die Bühne. Er sprach über Merchandising.

Dabei bezifferte er den globalen Merchandising Markt auf 25 Milliarden US Dollar. Zweifelsfrei ist das natürlich ein sehr großer Markt.

Wann immer es aber um die Beschreibung eines Marktes geht, zählt vor allem auch die Entwicklung dieser Größe.

Der Merchandising-Markt ist in den letzten Jahren konstant geblieben. Teilweise hat die Entwicklung sogar leichte Schrumpfungstendenzen.

Natürlich wird der Markt nicht von heute auf morgen verschwinden, aber zufriedenstellend ist diese Entwicklung trotzdem nicht.

9. Internationalisierung von Bayer Leverkusen

Anschließend betrat Frank Hüttemann von Bayer Leverkusen die Bühne. Dort verantwortet er als Leiter Merchandising & Lizenzen das Merchandising-Geschäft.

Er verriet dem Publikum, dass Merchandising bei der Internationalisierung des Werksclubs eine große Rolle spielt. Der Absatz von Merchandising Artikeln in fernen Ländern hängt aber maßgeblich von einem Faktor ab: Dem Spielerkader.

Der Vertrieb von Bayer Leverkusen Merchandising in Mexiko war beispielsweise wesentlich einfacher als Chicharito noch im Trikot der Werkself auflief.

Insofern gilt das, was für die gesamte Organisation im Sport gilt, auch fürs Merchandising: Am Ende entscheidet vor allem der sportliche Bereich.

10. Neue Wege des Merchandisings

Die beiden zuletzt angesprochenen Themen wurden in einer abschließenden Diskussion, die ich moderiert habe, vertieft.

Zum Abschluss des Tages saß ich unter anderem mit Joachim Hilke (Fanatics), Florian Stadlober (Grazer AK) und Frank Hüttemann (Bayer Leverkusen) auf der Bühne.

Komplettiert wurde die Runde von und Andreas Lipp (Sportnex).

Diskussion zu neuen Wegen im Merchandising bei der FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 [Foto: Christof Hüter]

In unserer Diskussion arbeiteten wir vor allem drei Dinge heraus:

Merchandising muss schneller werden

Insbesondere Joachim berichtete davon, dass die Wertschöpfungsketten in den USA bereits viel kürzer sind. Demnach kann beispielsweise Fanatics viel schneller auf aktuelle Geschehnisse reagieren.

Es reicht demnach nicht, lediglich zwei Sortimente pro Jahr anzubieten.

Merchandising muss emotionaler werden

Eine weitere Herausforderung, die Lizenzhalter insbesondere im e-Commerce haben, ist die fehlende Emotionalität.

Sport lebt von Emotionen. Genau diese müssen auch über die Online-Shops übertragen werden.

Mehr Fokus auf Marke setzen

In Europa sind circa 70% der verkauften Merchandising-Artikel klassische Sportprodukte wie beispielsweise das Trikot. Lediglich 30% entfallen auf Mode-Produkte eines Clubs.

In den USA wiederum ist es genau andersherum. Circa 70% der verkauften Merchandising-Artikel sind dabei modebezogen. Wirklich Sportausrüstung als Fan-Artikel kaufen in Nordamerika nur 30%.

Fazit zur FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018

Die FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference 2018 hatte definitiv viele Höhepunkte zu bieten.

Ich habe nicht nur viel im Hinblick auf die Moderation von Diskussionen gelernt. Hinzu kommen zahlreiche inhaltliche Gedankenanstöße, die ich in den kommenden Wochen in meinen Beiträgen verarbeiten werde.

Außerdem habe ich viele neue Kontakte kennengelernt, die ich auf den großen Veranstaltungen eventuell nicht getroffen hätte.

Auch wenn die Veranstalter natürlich planen, die FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference weiter zu vergrößern, habe ich den familiären Rahmen mit circa 150 Teilnehmern sehr genossen.

Ganz gleich, wie groß die FUTURE OF FOOTBALL BUSINESS Conference im September 2019 wird: Ich kann es kaum erwarten und würde mich sehr freuen, Dich dort zu treffen!


Möchtest Du mich auch auf Deiner Konferenz reden oder moderieren hören? Dann schreibe mir jetzt eine Mail an ralf.leister@fussballwirtschaft.de!

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