10 Gründe, warum ich die Bundesligasaison 2016/17 nicht vergesse

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Zum Abschluss der Bundesligasaison 2016/17 darf ein leicht verdaulicher Beitrag zu den letzten 34 Spieltagen nicht fehlen. Ich finde, wir blicken nicht nur auf ein spannendes Finale der Bundesligasaison 2016/17 zurück, sondern haben ein aufregendes Fußballjahr hinter uns.

Natürlich ist die gesamte Fußballsaison noch nicht beendet. Es stehen noch die Finals der internationalen Wettbewerbe und des DFB-Pokals sowie die Relegationsspiele aus. Für den Großteil von Fußballdeutschland – mich eingeschlossen – ist der aufregende Teil der Saison jedoch beendet.

Deshalb möchte ich heute schon die 10 Gründe auflisten, warum ich die abgelaufene Bundesligasaison 2016/17 so schnell nicht vergessen werde.

Fangen wir mit etwas Positivem an.

1. Weniger als die Hälfte der Clubs entlässt den Trainer

Ich gebe zu, dass ich gerade sehr überrascht war, als ich hierfür recherchiert habe. Irgendwie hatte ich im Gefühl, dass es zu mehr Trainerentlassungen gekommen ist. Aber mein Bauchgefühl lag falsch.

Lediglich 8 der 18 Clubs haben ihren Trainer in der Bundesligasaison 2016/17 mindestens einmal entlassen. Dabei ist das keinesfalls ein Erfolgsgarant. Von den ersten sieben Clubs hat kein einziger seinen Trainer während der letzten 34 Spieltage ausgetauscht.

Dabei kann man natürlich lange darüber diskutieren, ob Konstanz nun Erfolg bedingt oder es doch eher andersherum ist. Jedenfalls scheinen die ersten sieben Clubs mit ihrer Saisonleistung in der Bundesliga zufrieden zu sein. Können sie ja auch, schließlich spielen mit Sicherheit die ersten Sechs international.

Sollte Borussia Dortmund das Finale des DFB-Pokals gegen Eintracht Frankfurt gewinnen, darf sich auch der Siebte (SC Freiburg) über sein Ticket für die Europa League freuen.

Damit kommen wir zum zweiten Grund.

2. Beide Aufsteiger unter den Top 7

Das Phänomen der Fahrstuhl-Clubs ist – denke ich – weitläufig bekannt. Darunter verstehen wir Clubs, die immer wieder auf- und absteigen. In der Bundesligasaison 2016/17 haben die Aufsteiger die Liga jedoch ordentlich aufgemischt.

Während RB Leipzig sich als erster Aufsteiger für die Champions League qualifiziert hat, darf der SC Freiburg wie oben beschrieben noch auf die Europa League hoffen. Wem die Breisgauer dementsprechend im DFB-Pokal die Daumen drücken, dürfte klar sein :-).

Der Bundesliga tut dieser frische Wind meiner Meinung nach gut. Sie wird dadurch etwas unvorhersehbarer und dementsprechend spannender.

3. RB Leipzig provoziert Bayern – zumindest kurz

Insbesondere RB Leipzig möchte ich als Aufsteiger nochmal gesondert erwähnen. In der Branche und in meinen Seminaren erhalten die Sachsen immer mehr Aufmerksamkeit.

Das Feedback ist dabei durchaus verschieden. Die beherzten Traditionalisten positionieren sich klar und deutlich gegen den von Red Bull finanzierten Club. Ich finde es gut, dass der FC Bayern etwas Gegenwind bekommt und es zumindest in der Hinrunde auch im Meisterschaftskampf annähernd spannend war.

Diese Spannung ist mit Sicherheit nicht bloß auf den finanziellen Support des Österreichischen Getränkeherstellers zurück zu führen. Selbst die schärfsten Kritiker müssen zugeben, dass in Leipzig sehr professionell gearbeitet wird.

Als Fan des Hamburger SV werde ich mich natürlich über die Bundesligasaison 2016/17 hinaus an viele Spiele meines Clubs erinnern. Aber auch das 4:5 in Leipzig gegen den FC Bayern wird mit Sicherheit unvergessen bleiben.

Das Spiel zeigt aus meiner Sicht gut, wie umkämpft das Titelrennen in der kommenden Saison (hoffentlich) wird.

4. Top-Team der Rückrunde: Werder Bremen

Im ersten Punkt ging es um die Trainerwechsel der Bundesliga. Der gemäß Abschlusstabelle beste Club mit Trainerwechsel landete auf Platz 8 und kommt aus Bremen.

Die Werderaner sammelten in der Hinrunde 16 Punkte und erreichten damit den 15. Platz. In der Rückrunde schaffte das Team von Alexander Nouri jedoch eine Art Turnaround und spielte auf einmal Fußball. Und das nicht nur ansehnlich, sondern auch erfolgreich.

In der Rückrunde erzielte Werder Bremen mit 29 Punkten eine genau 50% bessere Ausbeute, als vor der Winterpause. Dabei bedankten sich die Spieler am 34. Spieltag mit einem großen Banner auf dem stand:

Danke für 34 Heimspiele!

Mir bleibt nicht mehr zu sagen als: Starke Leistung!

5. Flop-Team der Rückrunde: Eintracht Frankfurt

Bei der Eintracht aus Frankfurt wirkte die Winterpause genau andersherum. Während man in der Hinrunde überraschend 29 Punkte sammeln konnte, kamen die Hessen in der Rückrunde auf lediglich 13 Zähler. Am Ende waren die Frankfurter vermutlich froh, dass die Saison zu Ende war.

Unabhängig von der fehlenden Konstanz in der Bundesliga war die Eintracht im DFB-Pokal sehr erfolgreich. Das belegt einmal mehr die überall bekannte Fußballweisheit.

Im Pokal gelten andere Gesetze!

Nichtsdestotrotz ist der 11. Platz in der Bundesligasaison 2016/17 natürlich eine Verbesserung zum zittrigen Klassenerhalt über die Relegation der Vorsaison.

Wo wir gerade über Relegation sprechen.

6. VfL Wolfsburg muss in die Relegation

Als Hamburger weiß ich ich natürlich, was auf die Wölfe zukommt und freue mich auf zwei spannende Spiele.

Für den VfL Wolfsburg, der in der Bundesliga zu den Clubs gehört, die am meisten für ihre Spieler ausgeben, ist es jedoch ein weiterer Tiefpunkt der verkorksten Saison. Da passt es natürlich ins Bild, dass mit Eintracht Braunschweig ein weiterer Sprössling des VW-Konzerns in der Relegation wartet.

Über Konzernfirmen wie beispielsweise der Volkswagen Financial Services ist der Auto-Konzern auch in Braunschweig aktiv. In den Aufsichtsräten beider Clubs wimmelt es nur so von VW-Mitarbeitern.

7. VfB Stuttgart & Hannover 96 kehren zurück

Nach Abschluss der letzten Saison wurden mit dem VfB Stuttgart und Hannover 96 die Traditionsclubs in vielen Medien begraben. Ein Jahr später kehren die beiden Clubs aus den Hauptstädten Baden-Würtembergs & Niedersachsens in die Bundesliga zurück.

Auch wenn ich zugeben muss, dass ich die zweite Liga nicht wirklich aktiv verfolge, freut mich diese Rückkehr sehr. Beide Clubs kommen aus starken Regionen und haben eine große Anhängerschaft.

In diesem Sinne gratuliere ich den Anhängern beider Clubs herzlich zum erfolgreichen Wieder-Aufstieg und drücke Euch für die kommende Saison die Daumen.

Wenn Ihr die Tradition von RB Leipzig und dem SC Freiburg fortsetzt, müsstet Ihr ja kommende Saison unter die ersten Sieben kommen und demnach ums internationale Geschäft mitspielen :-).

8. FC Ingolstadt und SV Darmstadt steigen ab

Wenn zwei Clubs sicher in die erste Liga aufsteigen, müssen logischerweise auch zwei den Gang ins Unterhaus antreten. Beide Clubs haben bis zum Schluss – und teilweise sogar noch darüber hinaus – gekämpft.

Das kann man den Spielern sowie den Verantwortlichen gar nicht hoch genug anrechnen. Dennoch hat es am Ende nicht gereicht. So ist das Ligasystem nunmal konzipiert. Der Finanzvorstand des HSV sagte vor Kurzem bei einem Vortrag an der Nordakademie.

„Wenn alle 18 alles richtig machen, steigen trotzdem zwei Clubs ab.“

Alle seine fünf aussagekräftigen Statements findest Du hier.

9. Spannung bis zum Schluss

In meinen Beiträgen geht es häufig auch um die Wichtigkeit der Spannung in der Bundesliga. Auch wenn die sicheren Absteiger sowie die ersten beiden Plätze schon vor dem letzten Spieltag vergeben waren, war die Bundesligasaison 2016/17 spannend bis zum Schluss.

Am letzten Spieltag waren nämlich nur 4 von 18 Platzierungen schon sicher. Alle anderen konnten sich durch den Ausgang des letzten Spieltags noch verbessern bzw. verschlechtern. Dabei ging es für viele um Europa bzw. den Klassenerhalt.

Dies verdeutlicht, wie spannend und eng der Kampf um einzelne Regionen der Tabelle bis kurz vor Schluss war. In der Abschlusstabelle wird dennoch deutlich, dass diese Spannung sich nicht auf die Liga als Ganzes übertragen lässt, was an diesen erschreckenden Zahlenbeispiel sehr deutlich wird.

Der Fünftplatzierte (FC Köln) ist mit seinen 49 Punkten näher am Letzten aus Darmstadt (25 Punkte) als am Meister aus München (82 Punkte).

10. Mit Philipp Lahm verlässt ein Großer die Bühne

Philipp Lahm ist nicht der klassische Star und tauchte nie in den Top-Regionen der Marktwerte auf dem Portal Transfermarkt.de auf. Dennoch geht mit ihm meiner Ansicht nach ein ganz besonderer Profi.

Bundesligasaison 2016/17
Bundesligasaison 2016/17: Abschied von Philipp Lahm

Der Münchener Rechtsverteidiger hat unsere Nationalmannschaft nicht nur zum Weltmeistertitel in Brasilien geführt. In seiner Karriere spielte er fast ausschließlich für den FC Bayern und war damit in einer immer schnelllebiger werdenden Welt eine wahre Konstante.

Er ist einer der Wenigen, die sich aus der Jugendabteilung des Rekordmeisters bis in die Profi-Mannschaft spielten und war da über die letzten Jahre nicht weg zu denken. Glücklicherweise mussten die Verantwortlichen so gut wie nie auf ihren Kapitän verzichten.

Im Hinblick auf Verletzungen hatte der Rechtsverteidiger größtenteils Glück und aufgrund seiner fairen Spielweise plagten ihn keine Sperren. In seiner gesamten Karriere sah Philipp Lahm die rote Karte höchstens, wenn sie seinen Mit- oder Gegenspielern gezeigt wurde.

Darüber hinaus ist er einer der Fußballer, von denen ich mir gerne ein Interview anschaue / -höre. Bei ihm erwarte ich jedes Mal mehr als die gängigen Floskeln, die viele Profis gebetsmühlenartig verwenden. Genau deshalb bin ich auch überzeugt, dass Philipp Lahm mit seinem Karriereende nicht von der Bildfläche verschwindet.

Fazit zur Bundesligasaison 2016/17

Wie jedes Jahr durchliefen wir auch diese Saison viele Höhen und Tiefen. Unabhängig davon, an welchem Club Dein Herz hängt, trifft diese Aussage vermutlich auf Deinen Lieblingsverein zu. Und genau das ist es, was wir alle so lieben und was uns wöchentlich ins Stadion bzw. vor den Fernseher treibt.

Jetzt beginnt die Sommerpause und bis auf ein paar Ablenkungen wie dem Confed Cup wird dies eine schwere Zeit für Fußballliebhaber. FussballWirtschaft kennt jedoch keine Sommerpause und wird Dich weiterhin wie gewohnt wöchentlich mit spannenden Beiträgen zur den Hintergründen im Fußball versorgen.


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