8 Fragen, die über die Zukunft des Fußballs entscheiden

8 Fragen, die über die Zukunft des Fußballs entscheiden

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Neben einer Analyse des Status Quo bzw. der Vergangenheit möchte ich mich auf diesem Blog auch mit der Zukunft des Fußballs auseinandersetzen.

In diesem Zusammenhang ging es bisher vor allem um die Digitalisierung. Dieser Megatrend beeinflusst alles, was wir heute kennen.

Trotzdem möchte ich noch etwas konkreter werden und in diesem Beitrag die 8 Fragen aufwerfen, die jeder Club für die Zukunft des Fußballs beantworten muss.

Nach und nach werde ich diese in weiteren Beiträgen untersuchen und natürlich verlinken.

1. Mache ich bei dem Transferwahnsinn mit?

Der brasilianische Superstar Neymar hält aktuell den Weltrekord für die höchste Ablösesumme im Fußball. 222 Millionen Euro flossen aus Paris nach Barcelona. Hinzu kommt ein Gehalt von ca. einem Euro pro Sekunde.

Schon seit Langem sprechen Kritiker von einer Blase. Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob diese Aufwärtsspirale irgendwann aufhört. Trotzdem müssen insbesondere Top-Clubs sich die Frage stellen, ob sie in einer Liga mit den Premier League Clubs und Paris Saint-Germain mitspielen wollen.

Eines dürfte jedenfalls klar sein: Wer international um die großen Titel mitspielen möchte, braucht ein sehr gutes Team. Gute Teams bestehen nun mal auch aus sehr guten Spielern und diese kosten heutzutage immer mehr.

Aus meiner Sicht sind Borussia Dortmund und der FC Bayern München die einzigen Clubs, die aus deutscher Sicht um die Champions League mitspielen können.

Beide müssen sich fragen, ob sie zukünftig um die (zukünftigen) Stars mitbieten wollen. Die finanziellen Mittel dazu hätten vermutlich beide.

Die Bayern gelten sowieso als einer der reichsten Clubs der Welt. Bei der Borussia ist man spätestens seit dem Transfer von Ousmane Dembélé auch finanziell wettbewerbsfähiger als zuvor.

Wie ich diese Frage untersuchen werde, erfährst Du bald hier.

2. Öffne ich mich für externe Investoren?

Natürlich können nicht alle Bundesligisten mit der finanziellen Stärke internationaler Top-Clubs mithalten. Um etwas aufzuholen, sollte sich jedoch jeder Club die Frage stellen, ob externe Investoren eine Alternative sind.

Dabei möchte ich betonen, dass die Gelder aus dem Anteilsverkauf keinesfalls lediglich in einzelne Spieler investiert werden sollten. Andernfalls könnte der Effekt externer Investoren sehr schnell verpuffen.

Nichts desto trotz können externe Investoren dabei helfen, etwas aufzuholen. Mit frischen Geldern lassen sich beispielsweise die Jugendarbeit, finanzielle Stabilität, Infrastruktur oder langfristige Kaderplanung verbessern.

Wie ich diese Frage aus Club-Sicht beantworten würde, erfährst Du in einem separaten Beitrag. Natürlich verlinke ich ihn hier.

Aktuell dürften Clubs lediglich 50% ihrer stimmberechtigten Anteile an externe Investoren ausgeben. Das führt uns deshalb direkt zur nächsten Frage bezüglich der Zukunft des Fußballs.

3. Ist die 50+1-Regel noch zeitgemäß?

Über die 50+1-Regel habe ich bisher noch nicht allzu häufig geschrieben. Einen Weg, wie sie fallen könnte, habe ich jedoch beschrieben.

In keiner anderen Top-Liga gibt es eine Einschränkung wie die 50+1-Regel. Die Bundesliga möchte darüber die Tradition des Fußballs bewahren. Dieser Ansatz ist im Interesse aller Fans.

Trotzdem tauchen immer mehr kritische Stimmen auf. Häufig höre ich Aussagen wie:

„Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die 50+1-Regel fällt.“

Das Ironische daran ist, dass Aussagen wie diese häufig von Club-Seite kommen. Am Ende haben genau diese Clubs über die Abschaffung der 50+1-Regel zu entscheiden. Über die DFL ist schließlich jeder Club stimmberechtigt.

Dennoch wurde bisher noch keinem Antrag zur Abschaffung dieser Regel zugestimmt. In einem separaten Beitrag untersuche ich diese Frage aus Club-Sicht.

Da wir gerade bei Regelungen und der Zukunft des Fußballs sind, liegt die folgende Frage auf der Hand.

4. Welche Auswirkungen hat das Financial Fairplay?

Das Financial Fairplay verfolgt mehrere Ziele. Eines davon lautet:

„Ermutigung der Vereine, im Rahmen ihrer eigenen Einnahmen zu wirtschaften. [UEFA]“

Dennoch kaufte PSG in diesem Sommer Neymar für 222 Millionen Euro. Das ist gemäß der Football Money League 2017 von Deloitte immerhin zwischen der Hälfte und einem Drittel des Umsatzes.

Über eine clevere Struktur des Deals konnten die Besitzer des Clubs das Financial Fairplay umgehen. Trotzdem wurde eine bislang ergebnislose Untersuchung gestartet.

Meiner Ansicht nach kann es keine rosige Zukunft des Fußballs ohne ein starkes Financial Fairplay (oder ähnlichem) geben. Mehr dazu folgt in einem separaten Beitrag.

5. Brauchen wir eine weltweite Elite-Liga

Ich weiß, dass diese Frage aus jetziger Sicht nicht schön ist. Ehrlich gesagt weiß ich auch noch nicht, wie ich sie beantworten soll. Dafür habe ich ja zum Glück noch ein paar Wochen Zeit :-).

Unabhängig davon muss diese Frage meiner Ansicht nach jedoch gestellt werden. Hintergrund ist, dass die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Clubs immer weiter auseinander geht. Ich habe in diesem Zusammenhang schon häufig von der Schere zwischen Arm und Reich geschrieben.

Die aktuellen Entwicklungen auf dem internationalen Transfermarkt zeigen, dass sich zunehmend eine Zweiklassen-Gesellschaft im Fußball bildet.

Auf der einen Seite gibt es die Top-Clubs, auf der anderen Seite die restlichen Vereine. In meiner Untersuchung zu dieser Frage möchte ich mich damit beschäftigen, wie die Zukunft des Fußballs in diesem Bereich aussehen könnte.

Ich gebe allerdings zu, dass ich vor dieser Aufgabe großen Respekt habe und mir etwas mulmig wird bei den möglichen Antworten.

6. Brauche ich eine Esport-Abteilung?

Momentan ist es unmöglich auf eine Konferenz zu gehen, ohne dort über eSports zu sprechen. Einige Clubs haben bereits eigene Abteilungen gegründet und ihre Marke auf den elektronischen Sport übertragen.

Diese Bundesligisten haben eine eigene eSports-Abteilung
Bundesligisten im Esport [Stand: Dezember 2017]

Ich selbst habe schon das ein oder andere Esport-Event live miterleben dürfen und bin überzeugt:

„Esport wird in Zukunft die Massen begeistern.“

Die Bundesligisten können entweder auf diesen Zug aufspringen oder es lassen. Wichtig ist mir jedoch, dass sich jeder Club mit der Frage auseinandersetzt, ob ein Esport-Engagement zur eigenen Marke passt oder nicht.

Es gibt schließlich nichts Schlimmeres als zugeben zu müssen, einen Trend verschlafen zu haben. Auch diese Untersuchung findest Du in Kürze hier.

7. Wie begeistere ich meine Fans zukünftig?

Mein Lieblingsfazit, zu dem ich an dieser Stelle immer wieder komme, ist.

Der Fußball lebt davon, dass wir ihn schauen.

Sollten wir irgendwann damit aufhören, wäre die Zukunft des Fußballs in großer Gefahr – der Boom würde abrupt enden. Über kurz oder lang würde der Fußball aus den Medien verschwinden und die Stadien immer mehr herunterkommen.

Natürlich ist das ein Horror-Szenario und absichtlich überspitzt dargestellt. Trotzdem müssen die Clubs sich Gedanken darüber machen, wie sie ihre Fans in Zukunft begeistern wollen.

Der Medienkonsum ist so hoch wie nie. Im Durchschnitt schauen intensive Smartphone Nutzer der jungen Generation pro Tag bis zu 300 Minuten auf ihr Handy. Das sind immerhin 3 komplette Fußballspiele (inkl. Nachspielzeit).

Trotzdem reißen sich so viele Firmen wie nie um die Aufmerksamkeit der Kunden. Da der Medienkonsum heutzutage hauptsächlich online stattfindet (auch die Fernseher werden zunehmend smart) muss sich ein Fußballclub eben auch gegen YouTube und Netflix durchsetzen.

Aktuell ist die Medienlandschaft im Fußball bereits wesentlich fragmentierter als noch vor einigen Jahren. Mittlerweile reicht nicht mehr ein Abonnement, um alle Bundesligaspiele zu sehen. Zukünftig wird neben Sky und Eurosport sicher auch DAZN eine größere Rolle hierbei spielen.

Auch hierzu findest Du meine vorgeschlagene Untersuchung in Kürze hier.

8. Wie überzeuge ich Digital-Talente bei mir zu arbeiten?

Diese Frage muss sich aktuell so gut wie jedes Unternehmen stellen. Dementsprechend komme auch Fußballclubs kaum an ihr vorbei.

Über die Digitalisierung im Fußball habe ich bereits einiges geschrieben. Dabei sind wir immer wieder auf den Punkt gekommen, dass die Digitalisierung in den Köpfen beginnt und eben auch scheitert.

Die Köpfe eines Unternehmens sitzen nun mal auf den Hälsen der Angestellten. Deshalb steht und fällt die Zukunft des Fußballs bzw. jedes einzelnen Clubs mit den Mitarbeitern.

Viele Branchen ziehen einen bestimmten Schlag von Angestellten an. Die Überflieger in Finance gehen häufig zu Investmentbanken. Marketing-Genies fühlen sich von den größten Marken-Unternehmen der Welt angezogen.

Technologie-affine Studierende streben nach ihrem Abschluss eine Karriere bei IBM, Google, Amazon, Facebook, Apple & Co an.

Darüber hinaus gibt es immer noch die sagenumwobenen Unternehmensberatungen, die unabhängig vom Studienfach einen großen Reiz auf Absolventen aller Art haben.

Da die Qualität der Angestellten zunehmend zum Wettbewerbsfaktor wird – insbesondere in digitalen Bereichen, die direkt mit Kunden interagieren – müssen Clubs eine Antwort auf diese Frage entwickeln. Genau deshalb werde ich die Frage einmal durchdenken und ebenfalls in einem separaten Beitrag beantworten.

Fragen bestimmen Zukunft des Fußballs nicht allein

Natürlich habe ich mir bei der Ableitung der Fragen Mühe gegeben. Trotzdem erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Es wird sicher noch andere wichtige Fragen geben, die es zu beantworten gilt. Trotz jeglicher Planung können wir uns jedoch über die Zukunft des Fußballs nie sicher sein. Genau das macht es ja auch so spannend :-).


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