Warum die Digitalisierung des Fußballs unausweichlich ist

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Über einen tollen Gastbeitrag haben wir letzte Woche den Einstieg in den Abschnitt zur Digitalisierung des Fußballs geschafft. Philipp hat dabei eindrucksvoll 5 Top-Trends der Digitalisierung im Profifußball aufgezeigt.

Kritiker könnten jetzt fragen:

Warum denn Digitalisierung? Fußball bleibt Fußball. Eine Mannschaft mit 11 Spielern tritt gegen ein anderes Team mit der gleichen Spieleranzahl an. Da ändern auch Computer, Smartphones & Big Data nichts dran.

In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum Digitalisierung wichtig ist.

Digitalisierung als industrielle Revolution

In der Literatur wird die Digitalisierung als weitere industrielle Revolution beschrieben. Bereits zuvor gab es einige revolutionäre wirtschaftliche und soziale Umbrüche in der Geschichte der Menschheit.

Die erste industrielle Revolution wurde durch die Erfindung des mechanischen Webstuhls gestartet. Erstmals gelang es, Waren mit Hilfe von mechanischer Energie einfacher zu produzieren, als allein durch die menschliche Hand. Historisch bewegten wir uns derzeit im 18. Jahrhundert.

Anfang des 20. Jahrhunderts folgte die zweite industrielle Revolution. Sie war durch ein Umdenken in der Management-Philosophie geprägt. Herstellungsprozesse wurden kleinteilig zerlegt, sodass jede Arbeitskraft Spezialist für einen einzelnen Herstellungsschritt wurde.

Trotz der resultierenden Eintönigkeit, konnte die Komplexität für den einzelnen Arbeiter reduziert und die Effizienz enorm gesteigert werden.

Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Deshalb darf eine dritte industrielle Revolution nicht ausbleiben. Die Digitalisierung und deren Auswirkungen kurz und knapp zu beschreiben, ist nicht einfach, da sie noch mitten in Gange ist. Trotzdem möchte ich kurz darlegen, was Digitalisierung für mich bedeutet.

Von Daten bis Vernetzung

Digitalisierung bedeutet, dass wir eine Masse an Informationen nicht mehr analog (mittels Zettel, Stift und Akten) sondern digital (auf elektronischen Speichermedien) speichern.

Dies tun wir heutzutage so intensiv wie nie zuvor. Derzeit erzeugen wir jeden Tag genau so viele Daten, wie seit Beginn der Menschheit bis ins Jahr 2000 entstanden sind.

Demnach geistern ziemlich viele Daten in allen möglichen Speicherformen herum. Natürlich kann kein Mensch der Welt diese Daten alle auswerten. Maschinen sind aber gut in der Auswertung von Daten – und werden immer besser.

Durch das so genannte Mooresche Gesetz verdoppelt sich die Rechenleistung auf den Computerchips alle zwei Jahre. Was relativ wenig klingt, ist jedoch in Wirklichkeit aufgrund des exponentiellen Wachstums ein nicht zu unterschätzender Effekt.

Über die Kombination bzw. Vernetzung der Daten können neue Erkenntnisse gewonnen werden. Somit können wir als Konsumenten immer gezielter mit angesprochen werden. Das Leben wird für uns dadurch angenehmer. Wer möchte heute schließlich noch freiwillig auf sein Smartphone verzichten?

Jede Branche betroffe

Viele etablierte Unternehmen sahen sich durch die Digitalisierung nicht in Gefahr. Einige ignorierten sie vollkommen, andere wiederum versuchten sie ganz langsam zu berücksichtigen und ihr Unternehmen zu transformieren.

Von Transformation ist die Rede, wenn ein Unternehmen sich nachhaltig ändern muss, um in der neuen Welt noch zu bestehen. In den meisten Fällen geht es dabei um eine Anpassung des Geschäftsmodells (womit verdient das Unternehmen Geld?).

Das klingt definitiv einfacher, als es ist. Ich möchte Euch das Beispiel des klassischen Versandhandels näher bringen:

Ein Handelsunternehmen, das jahrelang Kataloge an seine Kunden verschickt hat und damit viel Geld verdiente, möchte ins Internet gehen. Die Entscheidung ist definitiv richtig. Allerdings gehört mehr dazu, als die Katalogseiten ins Internet hoch zu laden.

Produktbilder & -texte, Bepreisung sowie Vermarktung der Produkte laufen im Internet komplett anders ab, als analog. Und das sind nur die offensichtlich naheliegenden Beispiele. Die dahinterliegenden Prozesse (insbesondere Einkaufsprozesse) müssen um ein Vielfaches schneller ablaufen, als zuvor.

Auch Unternehmen – und somit deren Angestellte – müssen demnach ihre Komfortzone verlassen, um sich weiter zu entwickeln. Tun sie dies nicht, kommen andere Unternehmen und zerstören das bestehende Geschäftsmodell. Man spricht in diesem Zusammenhang von Disruptern.

Der zeitliche Ablauf der betroffenen Branchen ist jedoch unterschiedlich. Während die Entwicklung im Handel schon relativ weit fortgeschritten ist, stehen die konservativen Banken und vor allem Versicherungen erst am Anfang dieser Reise.

Kern bleibt unangetastet

Die gute Nachricht ist: Das jeweilige Kern-Kundenbedürfnis bleibt dasselbe. Kunden von Handelsunternehmen wollen nach wie vor Produkte kaufen. Allerdings wollen sie dies nicht mehr nur von zu Hause aus mit einem Katalog in der Hand, kostenpflichtigem Versand und langen Lieferzeiten.

Heutzutage wollen sie es von überall aus, kostenlos hin- & herschicken und dabei am besten auch noch inspiriert werden. Als Konsumenten werden wir also verwöhnt.

Auch im Fußballstadion wird weiterhin von menschlichen Spielern gegen einen Ball getreten, der in ein Tor bestehend aus Aluminium und einem Netz geschossen werden soll. Das Umfeld muss sich allerdings ändern.

Meine Lieblingsanekdote ist die Bestellung von Tickets über das Smartphone. Je nachdem an welchem Club Dein Fan-Herz hängt, könnte das ganz schön schwierig werden. Und das darf nicht sein. Natürlich sind wir heute noch so loyal, dass wir uns an unseren Laptop setzen oder telefonisch bestellen.

In Zukunft könnte es jedoch auch im Fußball Disrupter geben. Natürlich ist es schwer vorstellbar, dass es eine andere Sportart oder lediglich eine andere Fußballliga geben könnte, der wir so viel Aufmerksamkeit und Liebe geben.

Aber hätten damalige Quelle Kunden geglaubt, dass es Quelle einmal nicht mehr geben wird? Ist das Bedürfnis, das die Bundesliga befriedigt wirklich, dass wir 22 Männer / Frauen sehen wollen, die sich um einen Ball streiten und Tore schießen? Oder wollen wir einfach nur unterhalten werden?

Natürlich möchte ich nicht schwarzmalen, bekomme jedoch trotzdem mit, dass andere Ligen und Sportarten in der Vermarktung wesentlich professioneller agieren, als die Bundesliga.

Beispiel: Vermarktung der Ligen

Niemand kann leugnen, dass ich ein großer Fußball-Fan bin. In meinem Leben habe ich jedoch noch keinen Cent an Sky gezahlt. Ich finde das Angebot einfach zu teuer und ehrlich gesagt auch etwas intransparent.

Das bedeutet natürlich nicht, dass ich die Spiele illegal streame :-). Das mache ich wirklich nicht. Ich weiche auf Angebote wie das Sportradio von Sport1 oder aber auf einen Restaurantbesuch mit Freunden aus.

Für die Premier League, die Serie A, die Ligue A sowie die spanische La Liga reicht ein unkompliziertes Abonnement des Streaming-Anbieters DAZN. Der Netflix-ähnliche Anbieter (unbegrenzt Serien & Filme auf Abruf, zu jeder Zeit und an jedem Ort) hat sich auf Live-Sport spezialisiert.

Nur die Bundesliga sucht man vergeblich. Hier sind lediglich kurze Zusammenfassungen nach Spielende verfügbar. Aber seien wir mal ehrlich: Das möchte ja auch keiner. Zumindest nicht als Haupt-Fußball-Quelle.

Fazit

Zur Digitalisierung des Fußballs gehört mehr als nur die Möglichkeit Spiele live im Internet auf legalem Wege zu streamen. Was hierbei im nächsten Schritt möglich ist bzw. sein sollte, schauen wir uns in den kommenden Wochen an.


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