8 Rekorde aus dem DFL Report 2017

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Wie jedes Jahr im Januar veröffentlichte die DFL vergangene Woche den DFL Report 2017. In dieser ausführlichen Auswertung stellt die Dachorganisation aller Bundesligisten jährlich die wichtigsten Zahlen, Daten & Fakten der abgelaufenen Saison vor.

Der vorliegende Bericht bezieht sich somit auf die Saison 2015/16. Damit Ihr Euch nicht die ganzen 56 Seiten durchlesen müsst, fasse ich wie immer das Wichtigste zusammen. Zum Schluss kann ich es mir nicht nehmen lassen und wage einen kleinen Ausblick in die DFL Reports von 2018 & 2019.

Wie so häufig blickt die Bundesliga auf ein Rekordjahr zurück. Anders als in den Vorjahren, regnete es jedoch so viele Rekorde, dass ich Euch lediglich diese Bestleistungen vorstellen möchte.

1. Bundesliga erzielt neuen Umsatzrekord

Bereits im Vorjahr erreichten die Clubs einen neuen Höchstwert in Bezug auf die erzielten Umsätze. Letztes Jahr waren es noch 2,62 Milliarden Euro, während sich die Bundesliga dieses Jahr über 3,24 Milliarden Euro freut.

Spannend ist dabei vor allem das zunehmende Tempo des Wachstums. Die Milliarden-Grenzen fallen hierbei immer schneller. Die erste Milliarde an Umsätzen erzielte die Bundesliga Anfang der 2000er. Die Grenze der zwei Milliarden Euro fiel in der Saison 2011/12 und nur vier Jahre später schon die drei Milliarden.

Umsatzentwicklung der Bundesliga aus DFL Report 2017
Umsatzentwicklung der Bundesliga laut DFL Report 2017

2. Bundesliga wächst zum Vorjahr so stark wie nie

Dieses Wachstum können wir natürlich messen. Zum Vorjahr legten die Umsätze der Fußballclubs in der Bundesliga um knapp ein Viertel (23,7 %) zu. In keinem der anderen zwölf abgebildeten Jahre war das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr so hoch.

Das ist besonders faszinierend, da die Basis, auf die das Wachstum erzielt werden muss, jedes Jahr größer wird. So müsste die Liga beispielsweise „nur“ um 237 Millionen € wachsen, um auf Basis von 1 Milliarde Euro Umsatz ein Wachstum von 23,7 % zu erzielen.

In den vorliegenden Zahlen stehen die 23,7 % jedoch für sage und schreibe 620 Millionen €, die die Bundesligisten innerhalb eines Jahres mehr erlösten.

3. Bundesliga wächst in 12 Jahren um knapp 200 %

Dass die Bundesliga wächst, ist jedoch nichts Neues. In den letzten zwölf Jahren hat die Bundesliga um knapp 200% zugelegt. Das entspricht einer Verdreifachung der Umsatzerlöse im betrachteten Zeitraum. Während in der Saison 2003/04 „nur“ 1,09 Milliarden Euro umgesetzt wurden, waren es 2015/16 bereits 3,24 Milliarden.

Wie in der Abbildung zu erkennen, wuchs die Bundesliga über den gesamten Zeitraum durchschnittlich zweistellig (10%). Die deutsche Wirtschaft wuchs – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – im selben Zeitraum laut Statista um 2,7%.

4. 13 von 18 Clubs mit Umsätzen > 100 Mio. €

Dieses Wachstum wird dabei von allen Fußballclubs mit getragen und nicht ausschließlich von den Top-Clubs finanziert.

Erstmals erzielte über die Hälfte der Bundesligisten Umsätze über 100 Millionen €. In den vorherigen Saisons schafften dies nur 9 (2014/15) bzw. 8 (2013/14) Clubs.

5. Bundesligisten erzielen höchste Gewinne

In den klassischen Märkten gibt es häufig einen Trade-Off zwischen Wachstum und Gewinnen. Das bedeutet, dass ein Unternehmen sich entscheiden muss, ob es lieber wachsen oder Gewinne erwirtschaften möchte. Aus genau diesem Grund sind Startups in den ersten Jahren so verlustreich. Weil sie sich für Wachstum und somit gegen Gewinne entscheiden.

Entwicklung der Gewinne nach Steuern lauf DFL Report 2017
Entwicklung der Gewinne nach Steuern lauf DFL Report 2017

In der Bundesliga ist beides möglich. Die abgelaufene Saison sticht dabei nicht nur grafisch ins Auge. Gewinne (nach Steuern) in Höhe von 206,2 Millionen Euro wurden in der Bundesliga bisher noch nie erzielt.

Der bisherige Rekord lag bei ca. 109 Millionen Euro aus der Saison 2006/07. Dieser Wert wurde in der letzten Saison um knapp 100 Millionen Euro übertroffen.

6. Personalkostenquote I so niedrig wie nie

Diese hohen Gewinne konnten nur durch solides Wirtschaften erzielt werden. Wie wir bereits häufig gesehen haben, sind die Personalaufwendungen der größte Aufwandsposten der Bundesligisten. Natürlich müssen Spieler, Trainer & Co bezahlt werden.

Jedes Kind weiß, dass man sich als Fußballprofi eine goldene Nase verdienen kann. Um die Relevanz dieser Personalkosten zu messen, habe ich vor einiger Zeit die so genannte Personalkostenquote eingeführt.

Entwicklung der Personalkostenquoten laut DFL Report 2017
Entwicklung der Personalkostenquoten laut DFL Report 2017

Die Personalkostenquote I umfasst hierbei jegliche Personalaufwendungen für den sportlichen Bereich (Spieler, Trainer & Co.). Hingegen berücksichtigt die Personalkostenquote II zusätzlich die Gehälter für das in der Verwaltung tätige Personal.

In der aufgeführten Grafik ist deutlich zu erkennen, dass die Bundesligisten für Spielergehälter (Personalkostenquote I) einen so geringen Anteil vom Umsatz ausgaben, wie nie zuvor. Damit stellen die Fußballclubs nicht nur einen nationalen Rekord auf, sondern sind auch international weit vorne.

Keine der anderen europäischen Top-Ligen wirtschaftet so solide, was die Personalaufwendungen angeht. Laut dem DFL Report 2017 liegt der Durchschnitt in besagten Ligen in etwa doppelt so hoch, wie hierzulande.

7. Bundesliga beschäftigt 53.114 Arbeitnehmer

Im letzten Jahr hieß der Rekord noch: „Die Bundesliga beschäftigt erstmals mehr als 50.000 Arbeitnehmer.“

In dieser Saison konnten nochmals 2.877 Arbeitsplätze geschaffen werden, sodass nun 53.114 Menschen direkt oder indirekt im deutschen Profifußball beschäftigt werden.

8. Ca. 1,13 Milliarden für Vater Staat

Diese Rekorde bekommt natürlich auch der Fiskus zu spüren. Insgesamt flossen 1,13 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben in die Kassen unseres Finanzministers. Das ist immerhin mehr als 1/3 der generierten Umsätze.

Der Staat hatte im vergangenen Jahr Steuereinnahmen in Höhe von etwa 289 Milliarden Euro (Statista). Die Bundesliga konnte somit 0,4 % dazu beitragen.


Wie soll das noch weitergehen?

Ich sehe mich in einem Jahr bereits wieder in meinem Wohnzimmer am Laptop sitzen und einen Beitrag über den DFL Report aus dem Jahr 2018 schreiben. Auch dieser wird einen ähnlichen Titel tragen und ich werde Euch verschiedenste Rekorde vorstellen.

Allen voran natürlich einen Umsatzrekord. Auch wenn die Neuverteilung der vermarkteten TV-Rechte erst in der kommenden Saison und demnach im übernächsten DFL Report aufgeführt sein wird, bin ich mir sicher, dass die Umsätze erneut wachsen.

Im übernächsten Jahr wird es dann aber besonders spannend. Bisher wurden 680 Millionen Euro pro Saison aus den zentral vermarkteten TV-Rechten an die Bundesligisten verteilt.

Ab der kommenden Spielzeit werden daraus 1,16 Milliarden Euro. Das ist immerhin ein Plus von 480 Millionen Euro.

Ich würde dabei die These wagen, dass wir in der Saison 2017/18 erstmals die Grenze der vier Milliarden Euro übertreffen.


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