Nach einem kleinen Sommerloch, ging die Saison der Sportbusiness-Konferenzen mit der Spielmacherkonferenz 2018 endlich wieder los. Wie immer möchte ich Dir mit diesem Beitrag das Gefühl geben, bei dem erkenntnisreichen Event live dabei gewesen zu sein.
Ich durfte bei der Spielmacherkonferenz 2018 erneut auf der Bühne stehen, um den Kaderplaner des Hamburger SV zu interviewen. Der Fokus lag auf den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Bereiche Kaderplanung und Scouting.
Gehen wir aber in diesem Beitrag wieder der Reihe nach vor. Die Spielmacherkonferenz 2018 hatte nämlich einiges zu bieten. Genau wie bei der Spielmacherkonferenz 2017 steht der gesamte Tag im Zeichen der Digitalisierung im Fußball.
Natürlich kann ich Dir nicht von jedem Vortrag berichten. Das liegt erstens daran, dass viele Vorträge zeitgleich stattfinden. Zweitens, würde dies den Rahmen eines Beitrags sprengen und drittens habe ich auch viel Zeit mit Gesprächen verbracht.
Trotzdem habe ich einiges zu berichten. Los gehts!
Vor dem Anstoß
Genau wie beim letzten Mal ging die Spielmacherkonferenz 2018 für uns Speaker und Moderatoren sowie einigen weiteren geladenen Gästen bereits am Vorabend los.
In entspannter Atmosphäre konnte ich mich mit gut 100 weiteren Gästen auf den anstehenden Konferenztag freuen. Wie jedes Mal führte ich spannende Gespräche, knüpfte neue Kontakte und pflegte mein bestehendes Netzwerk. Dafür ist die ruhige Atmosphäre wirklich ideal.
Zudem lerne ich meinen Interviewpartner für den kommenden Tag endlich persönlich kennen. Mit Johannes Spors – Head of Recruitment beim Hamburger SV – hatte ich zuvor nur telefoniert.
Mehr zu unserem Gespräch über die Einflüsse der Digitalisierung auf die Kaderplanung und das Scouting, erfährst Du weiter unten im Beitrag.
Fangen wir vorher aber chronologisch an.
Keynote zur globalen Fußball-Welt
Die Spielmacherkonferenz 2018 wurde durch eine Keynote eröffnet. Lars Stegelmann von Nielsen Sports führte dem Publikum in 30 Minuten eindrucksvoll vor Augen, wie stark der Wandel ist, den das Sportbusiness aktuell durchläuft.
Beispielsweise wurde nochmals hervorgehoben, dass sich der Medienkonsum zunehmend ändert. Diese Information wird Dich nicht überraschen, wenn Du mir schon etwas länger folgst. Es ist aber immer wieder gut, sich diesen Umstand vor Augen zu führen.
Gemäß der präsentierten Zahlen hat der Medienkonsum über das Internet den des Fernsehens erstmals überholt. Die Relevanz von Smartphone und Tablets wird somit weiter zunehmen. Von neuen Geräten – häufig auch einfach nur Devices genannt – wie Wearables (beispielsweise Smart Watches) und Smart Speakern mal ganz abgesehen.
Für etwas mehr Überraschung sorgte dann eine andere Zahl: 43 %.
Demnach interessieren sich 43 % der Menschen in Deutschland für Fußball. Das ist sicherlich ein Grund zur Freude. Dennoch holen die anderen Sportarten – wenn auch langsam – auf. Von einer Wachablösung im Sport sind wir zwar noch lange entfernt, die Experten vor Ort (und bei Twitter) waren sich jedoch einig:
Konkurrenz belebt das Geschäft. Demnach würde dem Fußball ein bisschen Druck von anderen Sportarten gut tun, um sich weiterzuentwickeln.
Folge mir bei Twitter und erhalte die Berichte von zahlreichen Konferenzen sofort! Außerdem können wir dort auch viel besser diskutieren.
Gunners & Fan-Zentrierung
Anschließend stand Ben Ladkin von Arsenal London auf der Bühne. Er ist General Manager bei der Arsenal Media Group und nahm uns mit in die Welt der sozialen Medien.
Dabei wurde schnell deutlich: Die Gunners machen einiges richtig. Sie stellen in ihren Aktivitäten den Fan in den Mittelpunkt und richten jegliche Inhalte an seinen Bedürfnissen aus.
Demnach entschieden die Club-Verantwortlichen, dass die Inhalte des FC Arsenal in allen sozialen Medien vorhanden sein müssen. Schließlich wollen sie es ihren Fans ermöglichen, diese Inhalte dort zu sehen, wo sie sich natürlicherweise aufhalten.
Doch damit nicht genug. Die Gunners gehen noch einen Schritt weiter. Und dieser ist in meinen Augen genau richtig:
Sie wollen ihre Fans zukünftig noch besser adressieren können. Das wiederum geht nur, wenn der Club die Bedürfnisse seiner Fans kennt. Genau aus diesem Grund setzt Arsenal auch auf eigene Kanäle wie beispielsweise die Webseite oder die App.
Nur über Kanäle, die selbst vom Club betrieben werden, können die Daten beim Club ausgewertet werden. Die Interaktionsdaten auf fremden Kanälen (wie beispielsweise Instagram) werden nur sehr selektiv an die Betreiber der Seiten beziehungsweise Kanäle weitergegeben.
Digitalisierung in Kaderplanung und Scouting
Kommen wir nun aber zu meinem aktiven Part bei der Spielmacherkonferenz 2018. Ich durfte Johannes Spors, den Kaderplaner und Chef-Scout des HSV, auf der Bühne interviewen. In unserem 30 minütigen Slot ging es um den Einfluss der Digitalisierung auf die beiden zuvor genannten Bereiche.
Zuerst habe ich ein, zwei einleitende Fragen gestellt, damit Johannes sich dem Publikum vorstellen kann.
Er ist seit 11 Jahren in der Spielanalyse tätig und hat 2007 bei der TSG Hoffenheim als Videoanalyst begonnen. Nach einer weiteren Station bei RB Leipzig begann Johannes Anfang 2018 als Head of Recruitment beim HSV.
Sein Weg in die Spielanalyse war alles andere als vorgezeichnet. Durch den glücklichen Umstand, dass die aufstrebende TSG von seinem Heimat- und Studienort Heidelberg nicht weit entfernt war, landete er in Sinsheim. Mittlerweile ist er im Norden beim großen Traditionsclub angekommen und arbeitet mit an der Mission des Wiederaufstiegs.
In der Frage-Antwort-Runde bin ich mit Johannes den Prozess einer Spielerverpflichtung von vorne bis hinten durchgegangen. Dabei orientierten wir uns an den folgenden Schritten.
Nach über 30 Minuten und drei Zuschauerfragen war uns allen klar: Insbesondere in dem Punkt der Vorselektion spielen Daten eine immer größere Rolle. Johannes nannte das Beispiel, dass sich über die Analyse der Einsatzzeiten und des Alters schnell junge, talentierte Spieler identifizieren lassen.
Natürlich helfen sie auch bei der Bedarfsermittlung und internen Entscheidungsfindung.
Insgesamt ist die Persönlichkeit, der Charakter eines Spielers jedoch mindestens genauso wichtig, wie seine Leistungsdaten. Aus diesem Grund gehört es eben auch zu Johannes Kernaufgaben, Menschen möglichst schnell einschätzen zu können.
Ich hoffe als HSV-Fan natürlich, dass er mit seinen Einschätzungen häufiger richtig liegt als seine Vorgänger :-).
Fazit zur Spielmacherkonferenz 2018
Ich freue mich, dass ich nach dem Auftakt in 2017 auch bei der Spielmacherkonferenz 2018 wieder eine aktive Rolle übernehmen durfte. Nach circa 500 Gästen bei der ersten Auflage, waren dieses Jahr etwa 1.000 Gäste anwesend.
In meinen Augen hat die zunehmende Internationalität der Konferenz sehr gut getan. Außerdem fand ich es sehr erfrischend, dass nicht immer dieselben Menschen auf der Bühne standen, die bei den restlichen Sportbusiness-Events Vorträge und Präsentationen halten.
Ich möchte die Spielmacherkonferenz somit jedem Digital-affinen im Sportbusiness absolut empfehlen. Das nächste Jahr kann ich kaum erwarten, Jungs :-).
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