Die Bundesligasaison 2019/20 bleibt auf jeden Fall in Erinnerung. In diesem Beitrag wage ich einen Rückblick auf eine Spielzeit, die mit Sicherheit in die Geschichtsbücher eingeht.
Während die Besonderheit der Bundesligasaison 2019/20 maßgeblich auf Corona zurückzuführen ist, habe ich noch weitere Analysen angestellt, um die Spielzeit zu beleuchten.
Es geht um Trainerentlassungen, Erwartungen, bittere Realitäten und natürlich um Marktwerte.
Weil der Blumenstrauß an Themen so groß ist, steigen wir direkt ein.
Heute geht es um die Höhe und Relevanz der Mitgliedsbeiträge in der Bundesliga. Der Beitrag aus der letzten Woche mit Zahlen der exklusiven Studie zur Vereinsmitgliedschaft ist sehr gut angekommen.
Deshalb möchte ich in das Thema noch etwas tiefer einsteigen. In diesem Beitrag geht es deshalb um die finanzielle Relevanz der Mitgliedsbeiträge für die einzelnen Clubs.
Wie bereits in meinem Beitrag zur Finanzierung von Fußballclubs angedeutet, ist der Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen nicht trivial.
Du erfährst deshalb nicht nur, wie viel die einzelnen Clubs rein theoretisch durch ihre Mitglieder einnehmen, sondern auch, warum sie davon im Zweifel keinen Cent sehen.
In den vergangenen Wochen haben Fans und Investoren die
HSV-Anleihe gezeichnet. Über diese Aktion sind dem Hamburger SV insgesamt die geplante Summe von 17,5 Millionen Euro
zugeflossen.
Damit werden die Rothosen jedoch nicht oben angreifen, um
den Aufstieg in die Bundesliga zu forcieren. Das Geld dient einzig und allein
der Rückzahlung einer älteren HSV-Anleihe aus dem Jahr 2012. Damals wurden
ebenfalls 17,5 Millionen Euro eingesammelt.
Nicht nur sportlich, sondern vor allem auch wirtschaftlich und finanziell stehen die Norddeutschen immer wieder in der Kritik.
In meiner Wahrnehmung fiel es dem HSV diesmal folglich offensichtlich deutlich schwerer, das Geld von Fans und Investoren einzusammeln. In diesem Beitrag erfährst Du, wie die Verantwortlichen für das Investment geworben haben.
Details zur HSV-Anleihe
Genau wie ihr Vorgänger verspricht die aktuelle HSV-Anleihe eine Verzinsung von sechs Prozent pro Jahr und läuft insgesamt sieben Jahre. Bei der neuen HSV-Anleihe werden jedoch ab 2022 jährlich zusätzlich mindestens zehn Prozent des Nennbetrags getilgt.
Die Rückzahlung der Anleihe findet somit nicht auf einen
Schlag, sondern über mehrere Stufen statt.
Ich habe auch einen geringen Geldbetrag in die HSV-Anleihe
investiert, weil ich dabei sein wollte. Dies ist nicht mein erstes Investment
in einen Fußballclub in Deutschland.
Zielgruppe der HSV-Anleihe
Auch wenn es sich bei der HSV-Anleihe um ein Finanzprodukt handelt, wird diese nicht in erster Linie renditehungrige Anleger anziehen.
Wie bei anderen Finanzierungsformen im Fußball baut der Club
vor allem auf die Beteiligung der Fans. Diese investieren bekanntlich nicht
nach rationalen, sondern vor allem nach emotionalen Prinzipien.
Dabei möchte ich in diesem Beitrag gar nicht bewerten, ob
ich die HSV-Anleihe für ein gutes oder schlechtes Investment halte. Ich kann
nur sagen, dass eine 6 prozentige Verzinsung in der aktuellen Niedrigzins-Phase
vergleichsweise hoch ist.
Hinzu kommt die finanzielle Instabilität des Hamburger SV. Jedes
Jahr bangt der Club erneut, wenn es um die Lizenzvergabe geht.
Besonders interessant ist hierbei ebenfalls, dass die
Verzinsung genauso hoch ist wie bei der vorherigen Anleihe. Damals spielten die
Hamburger noch in der höchsten deutschen Spielklasse und waren noch nie in der
Relegation.
Europa war damals definitiv näher als der Abstieg.
Mittel zur Bewerbung der HSV-Anleihe
Genau deshalb nehme ich es so wahr, dass die Vermarktung der HSV-Anleihe kein Selbstläufer war. Insgesamt habe ich sechs verschiedene Werbeformen der HSV-Anleihe festgestellt.
Sechs Werbe-Formate für die HSV-Anleihe
In meinen Augen eignen sich die wenigsten davon zur Bewerbung eines Investments. Es wird somit klar, dass die Verantwortlichen vor allem auf die Emotionalität der Fans abzielen.
Werbung für die HSV-Anleihe
Die Bewerbung der HSV-Anleihe über die unterschiedlichen Kanäle ist für den Club nicht immer kostenlos.
Deshalb gehe ich die einzelnen Werbeformate jetzt einmal nacheinander durch.
Newsletter zur HSV-Anleihe
Ich habe die HSV-Anleihe gezeichnet, nachdem ich eine Mail mit den dazugehörigen Informationen bekommen habe.
Zwar wusste ich schon im Vorfeld, dass eine Anleihe gezeichnet werden sollte, die Mail hat mich aber zum richtigen Zeitpunkt nochmal dran erinnert.
Diese Werbeform ist sehr naheliegend. Über die Mailadressen kann der HSV seine Fans kostenlos und unkompliziert erreichen.
Bannerwerbung für die HSV-Anleihe
Sobald ich in den letzten Wochen die Webseite des HSV besucht habe, sprang mir ein Banner ins Gesicht.
Dieses forderte den Besucher recht direkt zur Zeichnung der Anleihe auf.
Bewerbung der HSV-Anleihe über ein Banner auf der Webseite
Es ist überhaupt nicht unüblich für wichtige Aktionen, die von Besuchern erwartet werden, ein Banner zu verwenden. Dieses erzielt eine sehr große Aufmerksamkeit.
Viele Internetseiten nutzen Banner, um die Newsletter-Anmeldung zu bewerben. Ich hatte das zu Beginn auch gemacht, möchte aber nicht zu penetrant wirken.
Solltest Du Dich dennoch für meinen Newsletter anmelden wollen, klicke einfach hier.
Radiowerbung für die HSV-Anleihe
Beim Radio sind Streuverluste unvermeidbar. Trotz der
möglichen Regionalität werden viele Menschen, die als potenzieller Investor
nicht in Frage kommen, die Anzeige hören.
Darunter sind Kinder, Anhänger vom FC St. Pauli oder Werder
Bremen oder aber Menschen, die sich nicht für den Fußball interessieren.
Außerdem ist der Erfolg dieser Form von Werbung nur sehr
schwer nachzuweisen. Für die Verantwortlichen dürfte es fast unmöglich sein,
nachzuvollziehen, ob ein Investor die Radiowerbung gehört hat und / oder aus
diesem Grund investiert.
Ich beispielsweise habe zwar investiert, habe die Werbung im Radio aber nicht gehört.
Aufgrund der Partnerschaft zwischen dem Sender NDR 2 und dem HSV könnten sich die Kosten für dieses Werbeformat jedoch im Rahmen halten.
Derby-Poster als Anreiz
Durch den durchaus unerwarteten, sehr hohen Sieg im Derby gegen den Hamburger Stadtrivalen FC St. Pauli konnte mit Sicherheit die eine oder andere zusätzliche Anleihe gezeichnet werden.
Hierfür erstellte der HSV ein Poster mit der Anzeigetafel, die das 0:4 zeigte. Auf diesem Poster haben dann die drei Torschützen (Pierre-Michel Lasogga, Khaled Narey und Douglas Santos) unterschrieben.
Das Poster wiederum kann nicht gekauft werden. Lediglich Investoren, die Geld für eine Schmuckanleihe zur Verfügung stellen, erhalten kostenfrei eines dieser Poster.
Derbysieger-Poster als Anreiz zur Zeichnung der HSV-Anleihe
Diese Form der Werbung ist zwar kreativ, zeigt aber auch,
wie dringend die Verantwortlichen weiteres Geld aus der Zeichnung von neuen
HSV-Anleihen brauchen.
SEA für die HSV-Anleihe
Bei SEA gibt der Werbetreibende (in diesem Fall der HSV) Geld dafür aus, um oberhalb der organischen Suchergebnisse bei Google gezeigt zu werden.
Die jeweiligen Anzeigen sind dabei als solche gekennzeichnet und tauchen beispielsweise auf, wenn ein Fan nach „HSV-Anleihe“ sucht.
So kann sich der Werbetreibende sicher sein, dass er unter den relevanten Ergebnissen auftaucht. Im organischen (nicht bezahlten) Bereich ist der Algorithmus von Google nicht 100 Prozent nachvollziehbar.
Für diese Werbeform musste der HSV aber definitiv Geld ausgeben. Ich würde zu gerne wissen ob sich dieses Werbeformat in Bezug auf die HSV-Anleihe gelohnt hat.
Bandenwerbung für die HSV-Anleihe
Hast Du in den letzten Wochen ein Heimspiel des HSV verfolgt? Wenn ja, ist Dir vielleicht die Bandenwerbung für die HSV-Anleihe aufgefallen.
Dort stand sehr häufig:
Jetzt Anleihe zeichnen!
Text auf Banden bei Heimspielen des HSV
Für dieses Werbeformat musste der HSV kein Geld ausgeben. Unter Umständen musste er aber auf welches verzichten, da andere Partner, die Geld für die Banden zahlen, nicht gezeigt werden konnten.
Nach der Bewerbung der HSV-Anleihe muss der Club nun liefern. In den ersten Jahren sind es „lediglich“ sechs Prozent. Das sind aber auch immerhin schon 1,05 Millionen Euro pro Jahr.
Hinzu kommt ab 2022 die mindestens 10 prozentige Rückzahlung des Nennbetrags (somit weitere 1,75 Millionen Euro).
Ich drücke dem Club nicht nur als HSV-Fan, sondern auch als Sport-Fan, die Daumen, da ich nicht möchte, dass diese Finanzierungsform „verbrannt“ wird.
Letzte Woche war ich bei einem Fußball-Talk, der vom Magazin 11 Freunde in Hamburg organisiert wurde. Die Abendveranstaltung fand unter dem Titel Fußball-Visionen: Wie sieht´s in 10 Jahren aus? statt. Das Magazin steht dabei für eine große Fan-Nähe und positioniert sich skeptisch gegenüber der Kommerzialisierung
Um dessen Auswirkung auf den Fußball zu diskutieren, wurden vier namhafte Gäste eingeladen. Diese stelle ich Dir gleich zu Beginn des Beitrags ausführlicher vor. Ich möchte nur vorwegnehmen, dass der Abend wirklich sehr spannend war und es mir eine große Freude ist, die 10 gewagtesten Aussagen für Dich wiederzugeben.
Bereits in der vergangenen Woche ging es um die Trainerwechsel in der Bundesliga. Der Beitrag war noch etwas theoretisch. Das gebe ich zu. Deshalb wird es diese Woche etwas praktischer und wir schauen uns das Trainerkarussell bei Deinem Lieblingsclub etwas genauer an.
Unter dem Trainerkarussell verstehe ich den Wechsel auf dem Trainerposten. Die Schnelligkeit, mit der sich das Karussell dreht, gibt an, wie sicher der Arbeitsplatz des Trainers bei Deinem Lieblingsclub ist. Wie Du Dir sicher vorstellen kannst, finden wir in der Bundesliga eine große Bandbreite an Antworten auf diese Frage.
Es folgt also nach einer kurzen Durststrecke endlich mal wieder eine Analyse.
In den 5 beliebtesten Beiträgen aus dem Jahr 2017 ist mir aufgefallen, dass Analysen sehr gerne gelesen werden. Nach einem turbulenten Start in das Jahr 2018 folgt nun der erste Beitrag dieser Art. Es geht um die Transferpolitik und Ziele für die Saison 2017/18 in der Bundesliga.
Mit diesem Beitrag möchte ich auf die konstruktive Kritik zu meinen bisherigen Transferanalysen aus dem Sommer 2016, Winter 2017 und dem Sommer 2017 eingehen.
Deshalb möchte ich von einer bloßen Darstellung der Transfers zu einer Interpretation der Transferpolitik kommen.
Dabei möchte ich die Zielsetzung für die aktuell laufende Bundesliga-Saison 2017/18 aus der Transferpolitik der Bundesligisten ableiten.
Nachdem es in letzter Zeit relativ viel um eSports und zahlreiche Events ging, auf denen ich war, folgt heute endlich mal wieder eine Analyse. Genauer gesagt eine Untersuchung zum Wachstum der Bundesliga.
Wie Du Dir vielleicht denken kannst, kosten diese Beiträge noch ein bisschen mehr Zeit in der Vorbereitung. Diese Zeit konnte ich mir nun endlich mal wieder nehmen und schreibe deshalb heute über Marktanteile in der Bundesliga.
Anders als in vorherigen Analysen möchte ich Dich als Leser diesmal mehr ins Boot holen und meine Analyseschritte detaillierter erklären. Das ist hierbei nur ein Versuch und ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir in einem Kommentar (oder einer Mail) sagst, wie Dir das gefällt.
Das Konzept dahinter stammt wieder aus anderen Branchen. Wir beantworten somit die Frage: Wie hoch ist der Anteil einzelner Clubs am gesamten Umsatz der Bundesliga?
Natürlich können wir hier viele spannende Analysen vornehmen, deshalb möchte ich gleich einsteigen.
Zuvor möchte ich mich jedoch erstmal für das positive Feedback zu meinem Beitrag in der letzten Woche bedanken. Es gilt natürlich weiterhin, dass ich mich über Anregungen, Fragen & Kritik jederzeit freue.
Ich habe bereits darüber geschrieben, dass die Sommerpause dieses Jahr nicht langweilig wird. Wenn es etwas an ihr gibt, was ich nicht mag, sind es die zahlreichen Gerüchte zum Bundesliga Transfermarkt.
Dies fängt heutzutage bei den Top-Stars jedes Bundesligisten an. So habe ich beispielsweise schon von zahlreichen millionenschweren Angeboten für Pierre-Emerick Aubameyang gelesen. Trotzdem ist er nach wie vor bei der Borussia aus Dortmund unter Vertrag. Bei den Spielern hört es aber mittlerweile nicht mehr auf.
Auch auf dem Trainerposten habe ich von zahlreichen Kandidaten gelesen, die in der engeren Auswahl beim BVB sind, bis die Verpflichtung von Peter Bosz vermeldet wurde. Für Hardcore-Fans mag die Trainersuche interessant sein, aber für den allgemeinen Fußballfan eher nicht, oder?
Deshalb schaue ich mal wieder auf ein paar Zahlen. Nach der Saison möchte ich ein Fazit ziehen und mir anschauen, welcher Club wie viel Geld für neue Spieler ausgegeben hat und ob es sich sportlich gelohnt hat.